Die Reise der Störche 2  
In den Steppen und Savannen Afrikas endet der Zug der Störche.
In Ostafrika sind während der Wintermonate größere Storchentrupps zwischen Gnus,
Giraffen und Elefanten kein ungewöhnliches Bild. Nur dort, wo ausreichend Nahrung
vorhanden ist, verweilen die Störche über längere Zeit. Während die meisten Ostzieher
bereits in Kenia und Tansania überwintern, Zieht in anderen Jahren ein Großteil
der Vögel ins südliche Afrika weiter. Die Wahl der Überwinterungsgebiete wird
durch das Nahrungsangebot bestimmt. Es liegen aber auch Hinweise auf mehrjährige
Treue zu einem bestimmten Winterquartier vor.
Einen reich gedeckten Tisch finden die Störche in Gebieten,
die von Insekten heimgesucht werden. Nicht umsonst ist der Adebar in Afrika als
„Heuschreckenvogel“ bekannt. Wanderheuschrecken stellten (bevor ihre Zahl durch den
Einsatz von Insektiziden drastisch reduziert wurde) wahrscheinlich eine der wichtigsten Nahrungsquellen für ziehende Weißstörche dar. Riesige Storchentrupps folgten viele hundert Kilometer weit und über Wochen hinweg wandernden Heuschreckenschwärmen.
Auch der „Afrikanische Heerwurm“, eine in Ostafrika in Massen auftretende
Schmetterlingsraupe, ist eine wichtige Nahrungsressource des Storches.
Die Bewässerungswirtschaft hat in manchen Regionen von Südafrika die
Lebensbedingungen des Storchs verbessert. Die Vögel suchen dort bevorzugt
Luzernefelder auf und fressen die massenhaft vorkommenden Raupen des „Grünen
Luzerneschmetterlings“.
Die Störche laufen auch sehr gerne hinter der Feuerwalze eines Buschfeuers her, um
Mäuse, Ratten, Schlangen und andere Beutetiere zu fressen, die Opfer der Flammen
wurden. In Feuchtgebieten dagegen wird der Storch auch in Afrika seinem Ruf
als „Froschjäger“ gerecht.
Man fragt sich, was die Vögel wohl veranlassen mag, in dieser unwirtlichen, selbst im
Südsommer von Stürmen und Kälteeinbrüchen heimgesuchten Gegend zu überwintern?
Die Antwort ist einfach: Es ist das reichhaltige Angebot an Amphibien,
das die Vögel verlockt, die angenehm warmen, aber trockenen Savannen im
umgebenden Tiefland zu verlassen.
Ist zu hoffen, dass unsere Störche auch im nächsten Frühling den Weg
zurück nach Deutschland schaffen und wir diese fantastischen Bilder sehen können.
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mehr dazu findet ihr auf  www.storchenelke.de
© by E.Werner/Kreuztal/NRW/Germany